Vogerlsalat – der Klassiker der Wintersalate
Er gedeiht ohne viel Aufwand und liefert im Winter frische Vitamine und Mineralstoffe – die Rede ist vom Vogerlsalat oder Feldsalat, wie er auch genannt wird. Die Schweizer nennen ihn Nüsslisalat, in der Steiermark ist er auch als Rapunzel bekannt. Botanisch gesehen gehört der Vogerlsalat (Valerianella locusta) zur Familie der Baldriangewächse.
In unserem Garten bekommt der Vogerlsalat von Zeit zu Zeit ein eigenes Eck, wo er quasi das ganze Jahr über stehen darf. Im Frühjahr gelangt er zur Blüte und später zur Samenreife. Im Sommer ist es diesem Wintersalat ohnehin zu warm, aber im Herbst keimt er quasi von selbst und versorgt uns über den darauffolgenden Winter mit frischem Grün.
Anbau und Ernte von Vogerlsalat
Wer frisch mit dem Vogerlsalatanbau beginnen möchte, der startet am besten im Spätsommer oder Herbst. Da Vogerlsalat bei Temperaturen von mehr als 20 °C in der Keimung gehemmt ist und bei noch höheren Temperaturen gar nicht mehr keimt, beginnt der Anbau bzw. die Aussaat von Vogerlsalat erst im Herbst. Wer Vogerlsalat direkt ins Beet säen möchte, sollte dies ab September tun. Ist der Platz im Garten noch mit anderen Kulturen belegt, kann man die Pflänzchen auch in kleinen Töpfchen vorziehen und sie ein paar Wochen später auspflanzen.
Je nach Witterungsbedingungen und Aussaat- bzw. Pflanztermin ist mit einer Ernte von Vogerlsalat ab November oder Dezember zu rechnen. Und da Vogerlsalat selbst bei etwa 5 °C noch wachsen kann und sogar Temperaturen von bis zu –20 °C aushält, ist über den ganzen Winter hinweg eine Ernte möglich. Ein paar Pflanzen können im Garten belassen werden – mit etwas Glück sät sich der Vogerlsalat selbst aus und bringt im folgenden Winter erneut reiche Ernte.
Geerntet wird der Vogerlsalat an frostfreien Tagen, sind die Blättchen (beispielsweise am Wintermorgen) noch gefroren, so zermatschen sie schnell. Am einfachsten gelingt die Ernte, wenn man die Vogerlsalatrosetten mit einem scharfen Messer bodennah abschneidet.
Den Vogerlsalat am besten noch am Feld putzen, dann gleich unter fließendem Wasser waschen, zubereiten und genießen! Sein feinnussiges Aroma wird durch guten Essig und nussiges Hanföl wunderbar unterstützt. Auch Kürbiskernöl schmeckt natürlich wunderbar.
Pflege am Feld
Vogerlsalat ist ein Schwachzehrer, das heißt, dass er im Garten nicht gedüngt werden muss. Auch sonst ist er recht pflegeleicht. Sät man ihn nach einem sehr trockenen Sommer an, sollte man den Boden gut feuchthalten. Im Winter ist zu viel Nässe oder feuchter Schneematsch ungünstig. Lebt man in Gegenden mit sehr kalten Wintern, so schützt man den Vogerlsalat mit einer Vliesabdeckung oder mit Tannenreisig.
In der Fruchtfolge passt er gut nach Hauptkulturen wie Gurken oder Paradeisern, nicht jedoch nach Hülsenfrüchten. Im Frühjahr gesät, ist er sogar noch schneller als Radieschen oder Kopfsalat.
Inhaltsstoffe von Vogerlsalat
Feldsalat versorgt uns gerade im Winter mit wertvollen Mikronährstoffen. Er enthält nennenswerte Mengen von der Vitamin-A-Vorstufe Beta-Carotin. Das fettlösliche Vitamin A ist nur in tierischen Produkten enthalten. Gerade Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sollten daher auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin-A-Vorstufen achten. Um die Aufnahme im Körper zu gewährleisten, ist es wichtig, Fett mit aufzunehmen. Ein Esslöffel Öl im Salatdressig beispielsweise ist dafür ausreichend.
Auch Vitamin C ist im Vogerlsalat enthalten, im Schnitt etwa 35 mg pro 100 g. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, 100 mg Vitamin C pro Tag aufzunehmen. Noch mehr Vitamin C enthält beispielsweise Spinat. Aber die wahren Vitaminbomben unter den grünen Wintergemüsen sind Grünkohl, Brokkoli oder Kohlsprossen.
Vogerlsalat ist zudem eine gute Quelle für Jod, Folsäure, Phosphor, Kalzium und Eisen.
Vogerlsalat in der Küche
Der Feldsalat wird in der Regel als Salat gegessen. Sein nussiger Geschmack passt sehr gut zu lauwarmen Erdäpfeln. Geröstete Speckwürfel und ein hartgekochtes Ei, vielleicht noch in Kombination mit frischem Baguette oder Bauernbrot mit Butter machen diesen Salat zu einer ausgiebigen Vorspeise oder einem leichten Abendessen.
Ein klassischer Vogerlsalat – hier in Kombination mit gratiniertem Ziegenkäse, Radicchio und schwarzen Oliven. Es muss nicht immer Kürbiskernöl sein, auch eine mediterrane Marinade tut dem Geschmack des Feldsalats gut.
Es muss nicht immer Salat sein! Vogerlsalat schmeckt auch in anderer Form wundervoll, beispielsweise in dieser feinen, dickcremigen Erdäpfel-Vogerlsalat-Suppe. Ein Klecks Schlagobers vollendet den Genuss dieser feinen Wintersuppe.
Die 5 besten Vogerlsalat-Rezepte
Vogerlsalat ist supervielseitig in der Küche einsetzbar. Obendrein ist er gesund und schmeckt gut. Daher: Ab in die Küche und Vogerlsalat zubereiten. Probiere es am besten mit unseren 5 besten Vogerlsalat-Rezepten:
Fazit: Vogerlsalat ist ein ideales heimisches Wintergemüse – gesund, frisch verfügbar und unfassbar gut. Er ist leicht auf Märkten zu kriegen und auch im eigenen Garten einfach zu ziehen, sogar im Topf! Gutes Gelingen und guten Appetit!