Heute möchte ich Dich mit auf eine kulinarische Reise nach Bali nehmen. Die indonesische Insel ist bekannt für ihre vielfältige und leckere Küche, die von den verschiedenen Einflüssen der Region und der balinesischen Kultur geprägt ist. Also packe Deinen Koffer und mach Dich bereit für eine kulinarische Reise der besonderen Art!

Sate Ayam

(gegrillter Hühnerspieß) ist eines der beliebtesten Gerichte der Einheimischen (und Tourist:innen) auf Bali. Es gibt sie an jeder Straßenecke (und auch dazwischen). Sate bedeutet “gegrillter Spieß” und “Ayam” steht für Hühnchen.

Neben Sate Ayam gibt es noch Sate Babi (Schweinefleisch), Sate Kambing (Lamm- oder Ziegenfleisch) und Sate Padang (Rindfleisch). Im Normalfall wird Sate mit einer herzhaften Erdnusssauce serviert. Für den europäischen Gaumen mag das zu Beginn ungewöhnlich wirken, aber der Eigengeschmack der Erdnuss ergänzt das Rauchige vom Fleisch, das über einem Holzkohle-Grill gegrillt wird, perfekt.

Eine Portion Sate besteht meistens aus 6-8 Spießen. Der Preis liegt zwischen IDR 35‘000,- und IDR 55‘000,-, je nachdem wo man sich befindet und bei wem man isst. In den touristischeren Regionen, wie Canggu, wird man eher um die IDR 50‘000,- bezahlen. Bei einem kleinen Warung in Kuta eher um die IDR 30‘000,-. Umgerechnet sind das übrigens zwischen € 2,- und € 3,-. Sate kann als eigenständige Mahlzeit mit Reis gegessen werden oder als Beilage zu anderen Speisen.

Übrigens: Als Warung bezeichnet man grundsätzlich ein kleines Gasthaus. Traditionell ist ein Warung ein kleines Halb-Outdoor-Lokal mit einer Miniküchenzeile und ein paar Tischen. Als Warung kann aber auch ein indonesisches Restaurant oder ein einfacher Stand am Straßenrand bezeichnet werden.

Auf meiner Reise hatte ich das Glück, indonesische Freunde zu finden, die die guten Plätze kennen.

Meine ersten Sate Ayam Spieße hatte ich gepaart mit Sup Kambing (eine Ziegen/Lammsuppe) und Reis. Die Suppe schmeckt wie die Suppe zuhause, sie ist trüb und voll mit Tomaten, Sellerie, Frühlingszwiebeln, Ingwer, Kerzennüssen, Limettenblättern und Fleisch.

Das Essen war sehr gut, was aber fast noch besser war, war alles rund um dieses Essen.

Essen wie die Locals

Wir sind mit dem Motorrad (DAS Transportmittel auf Bali) zu einem Warung gefahren, den wir ohne unsere Freunde nicht mal gesehen hätten. Er war versteckt in bzw. hinter einer Tischlerei und deren Holzstapel. Zusätzlich waren auch noch große Banner vorgehängt. Diese werden aber nur Abends oder bei schlechtem Wetter vorgehängt. Hinter den Bannern waren Holzbänke aufgestellt, hinter den Holzbänken war auf der rechten Seite die Küche, die in Wirklichkeit nur aus noch mehr Tischen im L um einen Grillplatz bestand. Links von der Kochstation waren handgeschnitzte Möbel – wie es sich für eine Tischlerei eben gehört – und weitere Sitzplätze.

Beim Bestellen bekommt man einen leeren Teller und darf sich, wie bei einem Buffet, die gekochten Fleischteile nehmen, die man in der Suppe haben möchte. Dann gibt man den Teller an eine der Personen, die in der Küche arbeiten und die Mitarbeiter:innen kümmern sich um den Rest.

Aus Platzmangel (alle Bänke vor der Küche waren besetzt, das Essen war wirklich lecker) haben wir uns auf eine Bank mit Blick auf die Tischler-Produkte gesetzt. Zum Essen gabs frisch gepressten Orangensaft (den einige Indonesier:innen mit extra Zucker trinken) und Sojasauce/Chilisauce stehen fix am Tisch.

Wir haben übrigens für vier Personen (also viermal Suppe, zwei große Portionen Reis und zwei Portionen Sate plus vier frisch gepresste Säfte (0,3l)) rund 12€ bezahlt.

Wer also vor hat, nach Indonesien zu reisen, sollte zwei Dinge beachten:

  • Sich mit Locals anzufreunden, ergibt aus vielen Gründen Sinn. Einer davon ist, dass sie die besten Plätze zum Essen kennen.
  • Sup Kambing ist absolut köstlich – unbedingt probieren.

Für alle, die in nächster Zeit nicht nach Indonesien reisen, gibt’s hier ein Rezept zum Nachkochen:

Sup Kambing:

Für die Gewürzpaste brauchst du:

  • 1 Teelöffel weiße Pfefferkörner
  • 1 Teelöffel Fenchelsamen
  • 1 Teelöffel Kreuzkümmelsamen oder -pulver
  • ½ Teelöffel Kurkumapulver
  • 1 Teelöffel geriebene Muskatnuss
  • Knolle frischer Ingwer, zerdrückt
  • 5 Knoblauchzehen, ganz
  • 1 große Zwiebel, halbiert
  • 7 Esslöffel Pflanzenöl

 

Für die Suppe:

  • 1 kg Lammhaxen und Rippen
  • 2 Liter Wasser
  • 2 mittelgroße Karotten, in 2 cm große Stücke geschnitten
  • 2 mittelgroße Kartoffeln, geschält und geviertelt.
  • 10 Stück Weißkohlblätter, in große Stücke geschnitten
  • 3 rote Tomaten, geviertelt
  • 5 Kardamomschoten, zerkleinert
  • 1 Zimtstange
  • 1 große Knolle Ingwer
  • Eine Prise Salz

 

So wird’s gemacht: 

  • Fenchelsamen, Pfefferkörner und Kreuzkümmel in einem Mörser und Stößel zermahlen.
  • Schäle Ingwer und Knoblauch, füge diese zusammen mit dem Kurkumapulver in den Mörser hinzu und zerstoße alles zu einer Paste.
  • Die Zwiebel schälen und in 8 Stücke schneiden, dabei darauf achten, dass jede Schicht locker ist.
  • Erhitze eine Pfanne auf mittlerer Stufe, gib das Öl hinein und brate die Zwiebel unter ständigem rühren an.
  • Die Gewürzpaste hinzugeben und unter ständigem Rühren braten, bis sich der Duft entfaltet.
    • TIPP: Achte darauf, dass die Paste nicht anbrennt, sonst würde sie verkohlt und bitter schmecken.
  • Sobald die Zwiebel weich ist, gieße die Mischung in eine Schüssel und lasse sie zehn Minuten lang abkühlen.
  • Wasche die Rippchen und mariniere sie mit Salz und schwarzem Pfeffer. Gut umrühren, abdecken und eine Stunde lang marinieren lassen.
  • Einen Topf mit zimmerwarmem Wasser füllen, die Rippchen hineingeben und zum Kochen bringen. Die Rippchen waschen, um den Schaum zu entfernen, und das Wasser abgießen.
  • In einem sauberen Topf Wasser zum Kochen bringen und die zerstoßenen Kardamomschoten und die Zimtstange hineingeben.
  • Das Fleisch mit der Gewürzmischung und den restlichen Zutaten hineingeben.
  • Lass die Suppe 5 Minuten lang kochen, decke sie dann zu und lass sie bei schwacher Hitze mindestens zwei Stunden lang köcheln.
  • TIPP: Die Suppe ist fertig, wenn das Fleisch so weich ist, dass es sich leicht vom Knochen lösen lässt. 

 

Für das Sate Ayam benötigst du:

  • Hühnerfleisch
  • Kecap Manis (indonesische süße Sojasauce)
  • Öl
  • Bambusspieße

Tipp: Am besten ist es, wenn du die Bambusspieße über Nacht einweichst, bevor du das Fleisch aufspießt und grillst. Eingeweichte Spieße sind weniger anfällig für Verbrennungen, vor allem, wenn du Sate im Ofen grillen möchtest.

 

Für die saus kacang (scharfe Erdnusssauce) benötigst du:

  • geröstete Erdnüsse
  • Kerzennüsse
  • Rote Chilischoten
    • Tipp: Verwende Fresno-/Cayenne-Chilis für eine mildere Sauce und Bird-Eye-Chilis für eine schärfere Sauce.
  • Palmzucker, alternativ dunkelbrauner Zucker
  • Salz
  • Wasser

 

Die Erdnusssauce zubereiten:

  • Erdnüsse, Kerzennüsse und Chilis zusammen mahlen.
  • Dann zusammen mit den restlichen Zutaten für die Soße in einen Topf geben und zum Kochen bringen.
  • Die Hitze auf ein Köcheln reduzieren und kochen, bis die Sauce eindickt. Beiseite stellen.
  • Hähnchen mit Kecap Manis, Öl und 150 g Erdnusssauce 30 Minuten lang marinieren.
  • Das marinierte Hähnchen auf Bambusspieße aufspießen.
  • Die Spieße grillen, bis das Hähnchen gar und leicht verkohlt ist, bei Bedarf mit der Marinade begießen.

Selamat makan (Guten Appetit)

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